Ich hatte mir vorgenommen noch dieses Jahr auf der Obra zu paddeln, da die einheimischen auch gern paddeln, war klar: wenn, dann nur nach den Sommerferien.

Also machte ich mich dran ein Open Canoe (Kanadier) für den besagten Zeitraum zu organisieren, leider kam auch ich in den Genuss, die Richtigkeit des Zitates aus einem renomierten Forum zu bestätigen.

“…es gibt keine guten Leihcanadier - in Polen schon gar nicht…”

Doch irgendwie sollte alles noch komplizierter werden …

• Magda (adventurepoland) war zu dem Zeitpunkt selber nicht im Land und konnte mir somit nicht weiterhelfen.
• Stanislaw von (obra.pl) war auch nicht an die Strippe zu bekommen.
• und der Rest den ich angeschrieben hatte, auch 0 Reaktion.

Ok, also auf die polnische Tour, ab ins Auto und einfach mal nach Gorzow Wielkopolski gefahren.
Nach langem suchen und umherirren, fuhren wir schliesslich zu der uns bekannten Adresse von Mariusz (kajak-fan.pl) und machten mit Ihm aus das ich/wir am Dienstag wieder da sind und 1-2 Kanu’s brauchen für ca 4 Tage, sowie Transport nach Miedzyrzecz und von Skwierzyna.

Am Dienstag war es dann endlich soweit, um 8:00 machen wir uns auf den Weg Richtung Gorzow.
Nach dem wir Kanu und Gepäck im Transporter hatte ging es endlich los.

Tag 1:

Als wir ca. 15:30 Uhr in Miedzyrzecz ankamen beluden wir die Kanu’s und machten uns auch los … schliesslich haben wir noch ca. 10 Km bis zum geplanten Rastplatz.
18:15 Uhr endlich sind wir (mit etlichen Baumhindernissen) auf dem Biwakplatz Gorzyca angekommen.

Nachdem das Lager stand und das Feuer schön knisterte ging es ans Essen und Sachen trocknen.
Das Feuer brannte hell und warm und so sassen wir noch bis 00:30 und genossen unseren ersten Abend.

Tag 2:

Oh, sieh da morgens 8:00 Uhr und das Feuer glüht noch, also ist das anheizen leichter als gedacht.
Die Sachen von Hardy fühlen sich noch nicht trocken an. So beschliessen wir den Biwakplatz mal genauer zu untersuchen und erstmal zu frühstücken.
Beim erkunden des Biwakplatzes finden wir eine funktionierende Steckdose (Betreiber ist nicht aufzufinden) und laden somit erst einmal die Handys auf.
Inzwischen ist es kurz vor 12, wir packen unser Lager zusammen und machen die Kanu’s startklar.

Während wir einpacken fängt es bereits an zu regnen, verdammt dabei sah es doch bis hierhin richtig gut aus :(,
ca. 17 Km im Dauerregen bei 10°C!

17:30 Uhr Ankunft Elektrownia Wodna w Bledzewie, wir sind fertig nass und kalt. Nach kurzer Pause, Kanu’s umtragen, Karte studieren und philosophieren darüber welchen Biwakplatz wir ansteuern, setzen wir uns wieder in Bewegung.
Direkt nach dem Elektrowerk, finden wir den Campingplatz Dolatowka. Hier mieten wir uns einen Wohnwagen für ganze 34 Zlt. Das wird heute ein festlicher Abend. Küche mit Gasherd, warme Sanitäranlagen und ein trockener Wohnwagen zum schlafen ;).
20:00 Uhr stellen wir fest das wir gar kein Wodka (welchen wir dann für 25 Zlt. vom Campingplatz Betreiber abkaufen) mehr haben, so beschliessen wir ins benachbarte Bledzew zu laufen um Vorräte aufzufüllen.
So sitzen wir dann den restlichen Abend vor unserem Luxusdomizil und lassen den Abend bei Pfannenpizza und Wodka ausklingen.

Tag 3:

Luxusdomizil hin oder her, ein Nachteil hat die Geschichte. Es gibt kein morgendliches Feuer zum Knochen in Gang bringen.
Gegen 10:00 Uhr reisst endlich die Wolkendecke auf und es lassen sich die ersten Sonnenstrahlen blicken, schnell werden alle Klamotten auf dem Zaun des Elektrowerkes zum trocknen aufgehangen.
Während die Sonne unsere Sachen erwärmt, gehen wir noch eine Runde angeln (Ja Nee, hat nix gebissen) und machen uns Chinapfanne Ente zum Mittag.
Nach dem Essen sind die Sachen auch soweit getrocknet und wir machen alles wieder startklar.

17:00 Ankunft Biwakplatz Stary Dworek, ich rufe Mariusz an und teile ihm mit wo wir uns befinden, und das er uns abholen kann.
Die Zeit bis zur Ankunft von Mariusz verkürze ich mir mit einem Kaffee vom Hobo.

Nachdem Sack, Pack Kanu und Mann im Transporter verstaut sind machen wir uns auf den Rückweg nach Gorzow, während der Fahrt sitzen wir im Bus und lassen die letzten 3 Tage nochmal auf uns wirken (Melancholie), aber eins uns ist klar. Das war nicht das letzte Obra Abenteuer :D.